Bauverband M-V – Tag der Bauwirtschaft 2025 in Rostock Präsident Maync: „Wir müssen endlich an die Bürokratie ran und das Baurecht vereinfachen!“
03.04.2025
(Schwerin, 03.04.2025) Der Bauverband unseres Landes hatte heute in Rostock zum jährlichen TAG DER BAUWIRTSCHAFT M-V 2025 geladen. Zahlreiche Vertreter der Bundes- und Landespolitik, von Ämtern, Ministerien, Kommunen und Verbänden sind der Einladung in die Hanse- und Universitätsstadt gefolgt.
Der Präsident des Bauverbandes, Herr Dipl.-Ing. (FH) Thomas Maync, hat in seinem Eröffnungsstatement die schwierige Gesamtlage der Branche skizziert: „Für das Baujahr 2024 haben wir Schlimmes befürchtet. Je nach Sparte war es so schlimm – im Hochbau – oder nicht ganz so schlimm – etwa im Tiefbau. Gut war es in keinem Fall! Die Baugenehmigungen sind im Neubau von Wohngebäuden um 40 Prozent von 2023 auf 2024 zurückgegangen. Gehen wir noch ein Jahr zurück, dann sehen wir, dass wir von 7.500 Baugenehmigungen 2022 auf 3.000 nur 24 Monate später zurückgefallen sind. Mecklenburg-Vorpommern verzeichnete im Hochbau ein Minus von 17 Prozent, das vom Tiefbau mit einem Plus von 13 Prozent nur bedingt aufgefangen wurde. Es bleibt ein knappes Umsatzminus von 0,6 Prozent, mit dem wir im Bundestrend auf Platz 9 liegen.“
Mit Blick auf das Jahr 2025 fordert die Bauwirtschaft in M-V nicht nur echte Investitionen durch Sondervermögen, sondern endlich einen Abbau der Bürokratie und ein einfacheres Baurecht.
Präsident Maync: „Bauen muss der Grundpfeiler für ein neues Wachstumskonzept in Deutschland sein. Der Bau ist Motor für die Binnenkonjunktur. Wir modernisieren den Wirtschaftsstandort und werden gebraucht, um die Verteidigungsfähigkeit zu gewährleisten oder wiederherzustellen und Wohnraum zu bauen. Dazu gehören im Wohnungsbau Zinsverbilligungsprogramme von unter einem Prozent Zins für die Wohnungswirtschaft, also institutionelle Wohnungsbauunternehmen, und attraktive Sonderabschreibungsmöglichkeiten für private Investoren.“
„Neben zusätzlichem Geld durch Sondervermögen, um den Markt kurzfristig in Schwung zu bringen, müssen wir auch an die Bürokratie ran. Durch Bürokratie entgeht Deutschland nach einer Studie des ifo-Instituts jährlich eine Wirtschaftsleistung in Höhe von 146 Milliarden Euro. Die Arbeitszeitflexibilisierung oder das Aussetzen des deutschen Lieferkettengesetzes sind dabei nur zwei Stichpunkte. Uns ist zudem wichtig, dass begrenzte Mittel effizient eingesetzt werden. Dazu gehört es zum einen, die Kleinteiligkeit bei öffentlichen Auftragsvergaben zu überwinden und mehr Flexibilität zuzulassen. Zum anderen müssen wir einfacher bauen, in dem wir Bauordnungen harmonisieren, Anforderungen an unsere Gebäude auf ein gesundes Maß runterbringen und Prozesse digitalisieren“, forderte der Präsident des Bauverbandes Dipl.-Ing. (FH) Thomas Maync in seiner Rede und machte deutlich: „Ohne funktionierende Bauunternehmen gibt es keinen Wohnungsbau, keine energetische Sanierung und keine Infrastrukturmodernisierung“
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